„Weniger Futtermittel = weniger Hunger!“

Aktuell werden 3/4 der Anbauflächen – sowohl weltweit als auch in der EU – für die Tierhaltung verwendet. Gerade die Geflügelhaltung steht in direkter Nahrungsmittelkonkurrenz zu uns Menschen. Statt jährlich Millionen Tonnen an Getreide zu verfüttern, hätten wir insgesamt viel mehr Kalorien und Flächen zur Verfügung, wenn wir es direkt äßen.

Deshalb fordern wir anlässlich der Agrarminister:innenkonferenz vom 14.–16. September in Quedlinburg, dass „Getreide auf den Teller, statt in den Trog“ kommt. Ca. 30 Menschen versammelten sich in der Nähe des Tagungsgebäudes der Entscheidungsträger:innen um ein riesiges Banner mit dem Slogan „Weniger Hühner = Weniger Hunger“.

Bundesagrarminister Cem Özdemir und der Vorsitzende der Konferenz, Sven Schulze, Agrarminister in Sachsen-Anhalt, dürfen die vielfachen Krisen (Artensterben, Klimakrise, Hunger, Lebenshaltungskosten) nicht gegeneinander ausspielen! Stattdessen müssen endlich Maßnahmen ergriffen werden, die Lösungen für alle Krisen bieten.

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Fotos: Matthias Bein

Eine Lösung, die gleich mehrere Krisen mildert, ist die Reduktion der Nutztierzahlen. Denn weniger Futter für Tiere und Fläche für Futteranbau zu verschwenden wird uns auch in der nächsten Dürrephase zu Gute kommen. Zusätzlich wird mehr Raum für wichtige Klima- und Umweltschutzmaßnahmen wie die Renaturierung und Wiedervernässung von Mooren frei.

Es braucht jetzt sofort ein umfangreiches Konzept zum Umbau der Tierhaltung, damit Bäuer:innen, die mit dem Rücken zur Wand stehen, endlich Unterstützung erhalten und Zukunftsperspektiven entwickeln können. Denn angesichts von Krieg, Artensterben und der vielen Extremwetterereignisse, die Ernten ruinieren, können wir es uns nicht mehr leisten, 60% des Getreides zu verfüttern und Flächen für Futtermittelanbau zu verwenden, die wir dringend für Klima- und Artenschutz brauchen.

Außerdem ist die Tierhaltung in Deutschland ist für 2/3 der landwirtschaftlichen Treibhausgase verantwortlich. Unsere Klimaschutzziele können nur erreicht werden, wenn wir die Tierbestände und den Konsum tierischer Produkte drastisch reduzieren. Das heißt nicht nur indirekter, sondern auch direkter Klimaschutz, gelingt nur mit drastisch reduzierten Tierzahlen.