Breites Bündnis startet Petition für schärferes Düngerecht

Unter dem Motto: „Stoppt die Gülle-Verschmutzung – Schützt unser Wasser!“ hat heute, am 14. Juni, eine Koalition aus Wasserverbänden, Umwelt- und Agrarorganisationen und einer Gewerkschaft den Startschuss gegeben für eine Petition zur Verschärfung des deutschen Düngerechts. Das gemeinsame Ziel: Die Nitrat-Verschmutzung der Böden und Gewässer stoppen und eine gewässer- und umweltverträgliche Landwirtschaft einfordern.

Die massive Überdüngung der Felder durch die großindustrielle Agrarwirtschaft gefährdet zunehmend das Grundwasser und hat nun auch den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) auf die Barrikaden gebracht. In einigen Regionen werden alarmierende Nitratwerte gemessen. Das schadet der Umwelt und kostet Verbraucher*innen dreifach: Für die Wasserversorger wird es in vielen Regionen Deutschlands immer aufwendiger, die gesetzlichen Vorgaben der Trinkwasserverordnung einzuhalten. Damit droht in einigen Regionen ein Anstieg des Trinkwasserpreises um über 60 Prozent. Die Klage der Europäischen Kommission gegen Deutschland wegen Verstoßes gegen die EU-Nitratrichtlinie könnte zu hohen Strafzahlungen für Deutschland führen, die letztlich von den Steuerzahlern finanziert würden. Hinzu kommen die bestehenden Subventionen für die größtenteils industriell geprägte Landwirtschaft, welche im Widerspruch zur laufenden Klage stehen. Trotz allem floriert der Gülltetourismus: Nach Angaben der Universität Wageningen wurden allein 2016 zwei Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger aus den Niederlanden auf deutschen Äckern entsorgt. Das entspricht 66.600 LKW-Ladungen.

Unsere Forderungen sind: Sofortiger Dünge-Stopp in belasteten Gebieten, wenn der Grenzwert (Schwellenwert) von 50 Milligramm Nitrat pro Liter im Grundwasser überschritten wird, Verpflichtende Stoffstrombilanzen ab 2018 für alle Agrarbetriebe, Gülletransporte bundesweit überwachen und in nitratbelasteten Gebieten Gülle-Importe stoppen. Zusätzlich müssen Milliarden-Subventionen für die großindustrielle Agrarwirtschaft sofort zugunsten einer gewässer- und umweltverträglichen Bewirtschaftung der Flächen umgeschichtet werden.

Der Appell kann hier unterzeichnet werden: www.guelleverschmutzung-stoppen.de

Die Initiative „Stoppt die Gülle-Verschmutzung – Schützt unser Wasser!“ ist eine Initiative des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft gemeinsam mit: Aktion Agrar, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Deutsche Umwelthilfe, Deutscher Naturschutzring, Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches, Germanwatch, Greenpeace, GRÜNE LIGA und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

Mit der Kampagne „Tierfarbiken den Güllehahn zudrehen“ fordert Aktion Agrar schon seit 2015 eine Verschärfung der Düngeverordnung, strengere Obergrenzen beim Düngen, eine Gülle-Transportdatenbank und die Förderung von Flächengebundener Tierhaltung. Mehr als 200.000 Menschen unterzeichneten den Appell. Mehr Informationen, sowie Infografiken dazu finden sich hier…

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Leonie Dorn

Vergisst beim Anblick von Klatschmohn all ihre Sorgen und trauert Jon Stewart immer noch nach.

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