Eilmeldung: Bayer meldet Fusion in Brüssel an

Über 8 Monate nach Bekanntgabe der Fusions-Vereinbarung hat nun die BayerAG die geplante Übernahme bei der Wettbewerbsbehörde in Brüssel angemeldet. In Berlin unterstricht Aktion Agrar nochmals zusammen mit 2 Nichtregierungsorganisationen ihre Forderung, diese Konzernfusion nicht zu erlauben.

Schon heute sind diese Agrarkonzerne zu groß. Bayer und Monsanto kontrollieren weltweit rund ein Drittel der Pestizide und etwa ein Viertel des internationalen Saatguthandels. Vereint werden sie noch mehr Macht über unsere Lebensmittel und über die praktische Landwirtschaft gewinnen. Ihre Macht, andere Züchtungsbetriebe zu verdrängen und sich noch mehr genetische Ressourcen unter den Nagel zu reißen, steigt ebenso wie ihr Einfluss auf politische Entscheidungen.

Wir fordern dringend ein „Nein“ von der zuständigen EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Diese hatte bereits im März und April Übernahmeplänen von Chemchina gegenüber Syngenta und von Dow gegenüber Dupont zugestimmt. Die nun dritte Fusion verschärft die Konzentration noch weiter, deshalb muss sie abgelehnt werden. Außerdem steht längst eine gesellschaftliche Auseinandersetzung über das Wettbewerbsrecht selbst sowie über weitere wirksame Begrenzungen der Konzernmacht an: Die Regeln der Wettbewerbshüter müssen schärfer gefasst werden. Es darf kein Konzernwachstum ohne Grenzen geben. Saatgut ist die Grundlage für unsere Ernährung und muss frei zugänglich sein!

Alle Daten über Konzernkonzentration müssen öffentlich zugänglich gemacht werden und es müssen Gesetze geschaffen werden, die auch eine Rückabwicklung einer Fusion ermöglichen. Nicht zuletzt gehören die globalen Auswirkungen der Macht der Megakonzerne in die Prüfungen der Kontrolleure – bisher findet das schlicht gar nicht statt.

Unterzeichne jetzt unseren Appell an die Bundesregierung!

Aktion Agrar wird am Montag eine Protestaktion vor der Europäischen Kommission in Brüssel veranstalten und somit direkt Druck auf Frau Vestager aufbauen, die Fusion der Giganten nicht zu genehmigen.

In einer Studie wurde im Mai bereits dargelegt, welche Veränderungen dringend nötig sind. Sie kann hier heruntergeladen werden: www.aktion-agrar.de/streitschrift-konzernmacht

Hier geht es zu unserer Pressemitteilung in vollem Wortlaut…

Die beteiligten Organisationen

AbL – Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Aktion Agrar
ASW – Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt
CIR – Christliche Initiative Romero
Coordination gegen Bayer-Gefahren
Die Freien Bäcker e.V.
Dorfkäserei Geifertshofen
Ecoland e.V.
FDCL – Forschungs- und   Dokumenationszentrum Chile-Lateinamerika
Forum Umwelt und Entwicklung
GeN – Gen-ethisches Netzwerk e. V.
Goliathwatch
IG Nachbau
INKOTA
NaturFreunde Deutschlands
Netzwerk Solidarische Landwirtschaft
Slow Food Deutschland
Stiftung Haus der Bauern
Züchtervereinigung Schwäbisch Hällisches Schwein
FIAN Deutschland e.V.
Stopp Bayer Monsanto

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Leonie Dorn

Vergisst beim Anblick von Klatschmohn all ihre Sorgen und trauert Jon Stewart immer noch nach.

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