EU-Kommisar auf Exportmission

… und zerstört damit die Existenz von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.

Phil Hogan reist diese Woche nach Kolumbien und Mexiko. Sein erklärtes Ziel ist die Exportförderung. Schon im Dezember kündigte er seine Reise an und steckte seine Vorstellungen ab: Er will Märkte für die europäischen Agrarprodukte öffnen. Für uns bedeutet das: Er will unter anderem viele Tausend Tonnen überschüssigen Milchpulvers loswerden. Hogan kommt in ein Land, das 2012 mit der EU ein Freihandelsabkommen abgeschlossen hat und sich jetzt kaum gegen die Verkaufs-Gelüste des Kommissars wehren kann. Das Milchpulver aber, vor allem das billige, mit Pflanzenfetten angereicherte Magermilchpulver, was von vornherein für die ärmsten Kundenkreise konzipiert ist, würde in Kolumbien für viele Milchviehhalter*innen das Ende bedeuten.

Auch Martin Häusling, für die Grünen im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments, kritisierte heute die Reise des Agrarkommissars Phil Hogan nach Kolumbien und Mexiko scharf: „[…] statt […] die Überschussproduktion von Billigware zu beenden, zieht die Exportkaravane weiter. Nun heißen Kolumbien und Mexiko das Ziel. Das ist der falsche Weg.“
Hogan gilt als einer der neoliberalsten Agrarkommissare, die die EU je hatte. Zum Beispiel betonte der Kommissar aus Irland zuletzt in mehreren Interviews, dass ihm die US-amerikanischen Verhandler bei den TTIP-Verhandlungen zu zurückhaltend seien.

Zusammen mit dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac fordern wir eine Abkehr von der Exportstrategie und statt dessen eine bedarfsgerechte Produktion und tier- und klimafreundlichen Weidegang. Im Rahmen der Kampagne, „Kühe und Bauern nicht verpulvern – billige Milch zerstört Höfe weltweit“, bereiten wir gerade Aktionen in vielen Städten vor.

Unterzeichne jetzt unseren Appell gegen die zerstörerische Exportstrategie der EU!

Hier geht’s zur Pressemitteilung von Martin Häusling

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Leonie Dorn

Vergisst beim Anblick von Klatschmohn all ihre Sorgen und trauert Jon Stewart immer noch nach.

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