
Fusion zweier Giganten: DMK und DOC Kaas
Die größte deutsche Molkerei Deutsches Milchkontor (DMK) übernimmt zum heutigen 1. April den niederländischen Käsehersteller DOC Kaas und will damit ihre Stellung am Weltmarkt verbessern. Der Konzern, der bereits jährlich 6,8 Milliarden kg Milch verarbeitet, erhöht seine Kapazitäten mit dem Kauf von DOC Kaas um mehr als eine weitere Milliarde.
„Der Zusammenschluss wird die Wettbewerbsfähigkeit von DMK Group und DOC Kaas stärken, was nicht nur der Milchwirtschaft in Deutschland und den Niederlanden zugute kommt, sondern auch die Stellung der europäischen Milchindustrie am Weltmarkt verbessern wird“, so Josef Schwaiger, Sprecher der DMK Group.
Die EU genehmigte bereits Anfang März die Fusion ohne Auflagen und Bedingungen.
Mitten in der Milchkrise verschärft damit der Branchenprimus den verhängnisvollen Trend. In so vielen Bereichen der Landwirtschaft sind wenige extrem große Akteure zu beobachten, die große Teile des Marktes kontrollieren. Der neue Riesenkonzern ist nun Abnehmer von über 10 000 Betrieben.
Schon heute klagen viele Bäuerinnen und Bauern, wie gnadenlos DMK ihnen gegenüber auftritt, immer den Weltmarkt im Blick hat und letztlich auf ganz niedrige Einkaufspreise für die Milch setzt.
Wir brauchen keine neuen Mega-Molkereien und weiteren Konzernfusionen, ob die Hochzeitsglocken nun für Tengelmann und Edeka (mit der Ministererlaubnis gegen das ausdrückliche Votum der Kartellbehörde) läuten oder für DMK und Doc Kaas. Wir brauchen Perspektiven für die Bauernhöfe und eine Landwirtschaft, in der faire Preise für gute Produkte gezahlt werden. Wir brauchen Kühe auf den Weiden, wo Tierschutz und Klimaschutz zusammen kommen können. Und tatsächlich weniger Milch als immer mehr.
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Unterzeichne hier unsere Petition: Kühe und Bauern nicht verpulvern!