
Der Goldene Aasgeier 2016 geht an ALDI
Als Reaktion auf die jüngsten Milchpreissenkungen durch ALDI verleihen wir dem Discounter gemeinsam mit dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac den Negativpreis Goldener Aasgeier 2016. Der Preis wird dieses Jahr zum ersten Mal verliehen. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass ALDI die Milchkrise mit seinen Preissenkungen weiter verschärft. Betrieben, die bisher ums Überleben rangen, wird nun so der Rest gegeben. Nochmehr: der Discounter versucht aus der Not von vielen bäuerlichen Betrieben Profite zu schlagen. Die Aussage, einen Preisvorteil an die Kunden weitergeben zu wollen, weist die Jury vehement zurück: Auch Verbraucher*innen haben kein Interesse daran, dass mit jedem Hof ein Stück Dorfkultur stirbt. Das kann sich die Gesellschaft ebenso wenig leisten wie die Auswirkungen der Krise auf das Wohl der Tiere und das Klima.
Wir fordern ALDI dazu auf, die Niedrigstpreisofferten der großen Molkereien als unmoralische Angebote zurückzuweisen, statt sich mit dem zerstörerischen Kampfpreis zu brüsten und laden Aktionsgruppen herzlich ein, in ihren jeweiligen Städten die Aasgeier-Trophäen an die Aldi-Filialleiter zu übergeben. Das Preisverleihungspaket kann hier bestellt werden: info@aktion-agrar.de
Doch es muss sich noch mehr verändern: Solange der Bundesagrarminister weiter auf Export setzt und auch noch Freihandelsabkommen wie EPAs, TTIP und CETA stützt, wird der tödliche Druck auf die Landwirtschaft nur weiter zunehmen. Schmidt nimmt Höfesterben und eine brutale Industrialisierung der Kuhhaltung für Wettbewerbsfähigkeit und Exportwachstum in Kauf. Wir brauchen dringend eine Qualitäts-Offensive und eine gezielte Reduzierung der Milchmenge. Tierschutz und Klimaschutz gehen mit einer zukunftsfähigen Agrarpolitik zusammen, wenn es klar definierte und finanziell unterstützte Weidehaltung gibt.
Unterzeichne hier unseren Appell an Agrarminister Schmidt!
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Bild: Aktion Agrar