Januar: Regionale Lebensmittel aus dem Hofladen

Wir gehen in den Supermarkt und sind von einem Überangebot an Nahrungsmitteln umgeben – egal zu welcher Jahreszeit. Doch welche Auswirkungen hat solch eine allzeit gigantische Auswahl auf unsere Umwelt? Um ein ganzjähriges Angebot einer vielfältigsten Lebensmittelauswahl garantieren zu können, sind längst nicht nur die an tropische Klimate angepassten Südfrüchte wie Ananas und Avocados um die halbe Welt gereist. Mittlerweile hat die Globalisierung bereits unsere heimische Marktfruchtwirtschaft erreicht. Obst- und Gemüsesorten wie Erdbeeren und Kartoffeln, die an unsere klimatischen Anbaubedingungen gut angepasst sind, werden trotzdem von weit her importiert, um sie auch außerhalb der Saison anbieten zu können. Dafür werden große Mengen an klimaschädlichen Gasen ausgestoßen. Wird ein Kilogramm Gemüse per Schiff aus Übersee transportiert, könnten für den gleichen Ausstoß an klimaschädlichen Gasen 11 kg Gemüse innerhalb Deutschlands transportiert werden. Der Transport mit dem Flugzeug stößt sogar fast das 90-Fache an Kohlendioxid und Schwefeldioxid aus als die inländische Gemüseproduktion. Da jedoch vor allem schnell verderbliche Südfrüchte besonders zügig transportiert werden, wird der Transport per Flugzeug häufig genutzt. Verbraucher*innen, die beim Einkauf auf Lebensmittel mit geringen Transportwegen achten, tragen somit zur Reduktion der klimaschädigenden Gase bei.
Da die Lebensmittelerzeugung in Europa aufgrund von höheren Pacht- und Arbeitskosten teurer ist als in vielen anderen Ländern der Welt, unterliegt die heimische Lebensmittelproduktion in vielen Bereichen dem internationalen Marktwettbewerb und wird somit durch den Trend nach billigen Lebensmitteln vom Markt verdrängt. Somit verursacht eine lange Reise dieser Lebensmittel nicht nur einen überflüssigen Schadstoffemissionen durch den Transport, sondern erschwert zudem den regionalen Lebensmittelmarkt.

Die auf höchsten Profit ausgerichteten Lebensmittelkonzerne zahlen den Landwirten in den Produktionsländern bei riskanten und gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen lediglich einen geringen Lohn zum Überleben, während die mächtigen Unternehmen weiter expandieren und durch Zusammenschlüsse einzelner Firmen den Lebensmittelmarkt immer stärker kontrollieren. Die europäische Ernährungsindustrie verspricht sich durch den globalen Handel einen gesteigerten Umsatz auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt.

Nicht nur Obst und Gemüse haben meist eine lange Reise hinter sich, auch Milch- und Fleischprodukten aus konventioneller Produktion ist ein enormer Futtermittelimport von Übersee vorangegangen. Um die heimischen Nutztiere aus konventioneller Tierhaltung mit proteinreichem Futter in Form von Sojaschrot zu versorgen, müssen riesige Teile des südamerikanischen Regenwalds weichen, wodurch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten verloren gehen.

Zudem hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in 6,5% der Lebensmittelimporte aus Nicht-EU-Ländern eine stärkere Pestizidbelastung festgestellt, wodurch der Verbraucher einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt ist. Regionale Lebensmittel enthalten dagegen meist höhere Gehalte an gesundheitsfördernden Substanzen wie sekundäre Pflanzenstoffe. Diese schützen unter anderem das Herz-Kreislauf-System und verfügen über eine krebshemmende Wirkung.

Stammen die Lebensmittel also aus regionaler Erzeugung und Verarbeitung und werden ortsnah vermarktet, kann eine erheblich nachhaltigere Ernährungsweise durchgesetzt werden. Doch wie können Verbraucher auf kurze Transportwege ihrer Lebensmittel achten?
Zunächst sollte auf die heimische Saisonalität der Produkte geachtet werden. Kann ich diese nicht einordnen, verrät die Herkunftskennzeichnung auf der Verpackung das Ursprungsland. Eine noch nachhaltigere Alternative stellen Direktvermarktungen wie örtliche Hofläden da. Denn hierbei fällt der Zwischenhandel weg und der Gewinn bleibt komplett bei den Erzeuger*innen. Somit helfen Hoflöden, Marktstände und Abokisten die Existenz vor allem kleinerer und mittlerer Betriebe zu sichern und die Umwelt zu schützen.

Hier geht’s zum Direktvermarkter in deiner Nähe >> Der Hofladen-Finder

 


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