26. September 2019 Kommentare sind deaktiviert Michael Krack
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Aktiv für klimagerechte Landwirtschaft

Wir sind Teil der Klimabewegung und haben am 20. September mit über 1,4 Millionen Menschen gemeinsam für unsere Zukunft demonstriert! Wir sind im Anschluss zum Camp von Free the Soil gefahren und haben dort über Alternativen zu synthetischen Düngemitteln informiert und diskutiert.

Im Bericht gibt es deshalb diesmal auch Spannendes über ökologisches Nährstoffmanagement zum lesen!

Viele Bilder und Eindrücke

Wenige Tage nach der Fahrradtour entlang des Grünen Bandes gibt es nun einen Rückblick mit schönen Fotos und kurzen Texten.

Viel Vergnügen!

11. Oktober 2018 Kommentare sind deaktiviert Leonie Dorn
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19.-26. Oktober – Einkaufen ohne Supermärkte

Kannst du eine Woche ohne Supermarkt? Wir wollen gemeinsam mit euch die großen Handelsketten und den Online-Riesen Amazon umgehen und die tollen Einkaufsmöglichkeiten in unseren Regionen besser kennenlernen. Jetzt anmelden!

21. Juni 2018 Kommentare sind deaktiviert Karen Schewina
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Abschluss der Kampagne „Stoppt Bayer-Monsanto“: 23.000 Unterschriften für strengere Fusionskontrolle und Entflechtung von Megakonzernen

Heute haben wir von Aktion Agrar zusammen mit dem Forum Umwelt und Entwicklung über 23.000 Unterschriften an eine Vertreterin des Bundeswirtschaftsministeriums überreicht. Auch die Student*innen der Initiative „Unkonzerned“ waren mit dabei.
An einer langen Wäscheleine präsentierten wir Zitate und Statements von Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet zur Frage der (Markt)Macht großer Konzerne. Unser aufblasbarer Konzerndino rieb sich den Bayer-Bauch nach dem Fraß von Monsanto, vollführte ein Freudentänzchen vor dem Ministerium und schüttelte der Vertreterin für den Bürger*innendialog die Hand. Die Vertreterin des Ministeriums war zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit unseren Forderungen nicht bereit, versprach aber eine schrfitliche Antwort aus dem Ministerium.
Mit unserer gemeinsamen Kampagne seit letztem Sommer hatten Aktion Agrar, Inkota und das Forum Umwelt und Entwicklung unter dem Slogan „Megafusionen stoppen“ von der Bundesregierung gefordert, sowohl die Fusion von Bayer und Monsanto mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof anzufechten als auch die Regeln für große Konzernübernahmen der Zukunft zu verschärfen. Im vergangenen Jahr hatten wir mit unserer Kampagne an über 20 Orten Informationsveranstaltungen organisiert, waren mit dem aufblasbaren Konzern-Dinosaurier auf Tournee und hatten von Menschen aus dem ganzen Land Video-, Foto- und Text-Beiträge zur Frage eingesammelt: „Wann ist ein Konzern zu groß?“
Die Übergabe der Unterschriften ist zum einen der Schlusspunkt unserer Kampagne. Zum anderen markiert er den Start einer neuen Auseinandersetzung des breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses „Konzernmacht beschränken“ mit dem Wirtschaftsministerium. Das zivilgesellschaftliche Bündnis Konzernmacht beschränken fordert die Bundesregierung auf, eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof einzureichen.
Hier sind wir von Aktion Agrar weiter aktiv und auch der Bayer-Konzern mit seiner Saatgut- und Pestizidsparte wird uns natürlich weiter beschäftigen.

Vielen Dank an alle, die sich im letzten Jahr an der Kampagne und an der Auseinandersetzung um Konzernmacht und Kontrolle des Saatguts beteiligt haben!

16. April 2018 Kommentare sind deaktiviert Karen Schewina
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Diskutieren, schlemmen, kontaktieren: erstes politisches Marktfrühstück!

Samstagmorgen auf dem Kranoldplatz: unter dem Pavillion versammeln sich schon die ersten Stammgäste der „Dicken Linda“. Man kennt sich, tauscht Neuigkeiten aus. Es wird zur Kenntnis genommen, dass hier heute neue Menschen auftauchen, die sich erst suchend umsehen und dann das Schild „Jahr der Alternativen“ wiedererkennen, das am Pavillion hängt.

Um 11.15 sind alle Plätze belegt, 20 Gesichter schauen Bauer Klaus an, der hier jeden Samstag Gemüse und Kräuter von seinem Hof verkauft und bald in den wohlverdienten Ruhestand gehen will. Er hat keine Schwierigkeiten, seine Bioland-Produkte loszuwerden, sieht Berlin eher als einen wachsenden Markt. Sein Problem ist, eine*n geeignete Nachfolger*in für sein Lebenswerk zu finden, damit er mehr Zeit in seinem Bioladen in Beeskow verbringen kann, wo er gerne mehr Veranstaltungen organisieren würde.
Nikolaus Fink, Inhaber von „diemarktplaner„, die 11 Wochenmärkte in Berlin organisieren, hat eigentlich auch mal Biologischen Landbau studiert. Und die Entwicklung der letzten Jahre stimmt ihn sorgenvoll: die Konzernmacht in der Landwirtschaft hat zugenommen, immer weniger große Zusammenschlüsse diktieren Anbaubedingungen und Preise. Um dem etwas entgegenzusetzen, müssen sich Produzent*innen und Konsument*innen zusammen tun und gemeinsam für ihre Vorstellung von einer bäuerlichen Landwirtschaft streiten. Von alleine wird das nicht passieren.
Vorbeigehende auf dem Markt bleiben stehen und hören zu. Jemand reicht die Dose mit den Schokokeksen rum. Zu Nikolaus‘ Beitrag gibt es viele Fragen, doch irgendwann muss er los, schließlich hat er einen Markt zu betreuen.
Die Gesprächsrunde geht weiter mit der Vorstellung einer konkreten Initative: denn die Vorstellung von einer zukunftsfähigen Landwirtschaft versuchen viele Menschen im Rahmen von „Solidarischer Landwirtschaft“ umzusetzen. Ein Mitglied der Gruppe auf dem Spörgelhof stellt vor, wie das bei ihnen abläuft: geteiltes Risiko für den Anbau, geteilte Ernte. Regelmäßige Treffen und Mitspracherecht für die Jahresplanung und die entstehenden Kosten.Mit einem festen Beitrag im Jahr bieten die Mitglieder dem Hof und den dort arbeitenden Menschen mehr Planungssicherheit und finanzieren den Anbau, nicht mehr die einzelne Möhre.
Aber wie kommen diese Ideen auf die politische Bühne? Der Ernährungsrat in Berlin hat es sich zum Ziel gesetzt, alle an Ernährung Interessierten zusammenzubringen. Dazu gehören grassroots Initiativen genauso wie Kommunalpolitiker*innen und die verarbeitenden Betriebe. Die Gemeinschaftsverpflegung soll verbessert werden: mehr regionales, biologisch angebautes Gemüse in Kantinen, Kitas und Schulen. Und jede*r kann mitmachen, genauso wie in den anderen bisher gegründeten Ernährungsräten in Köln und Frankfurt oder den 39 Initiativen in Gründung. Denn es geht darum, aktiv zu werden. Darin waren sich die Teilnehmer*innen am Marktfrühstück über den Tisch hinweg einig.

Die Initiative „Stop Bayer Monsanto“ präsentierte deshalb zum Abschluss ihre Pläne, das Thema ins Bewusstsein zu rücken. Denn auch bei großen Konzernzusammenschlüssen ist es in der Vergangenheit z.B. bei dem Riesenkonzern Standard Oil gelungen, eine Entflechtung einzuleiten: wenn sich genug Menschen äußern und ihren Protest kundtun, kann das auch bei der Fusion von Bayer und Monsanto möglich sein. Dass die europäische Kommission und die zuständigen Behörden in den USA zugestimmt haben, ist zwar ein Signal in die falsche Richtung aber noch nicht das Ende der Auseinandersetzung!
Zustimmung in der Runde, in der währenddessen Bagels geschmiert und der Selleriesalat weitergereicht wird. Nach der offiziellen Verabschiedung von Leonie und Karen von Aktion Agrar bleiben viele Teilnehmer*innen noch sitzen, ins Gespräch vertieft.

Lust, selbst ein Marktfrühstück zu organisieren?
Dann schau dir gerne die Seite „Veränderung veranstalten“ an und/oder schreibe eine Mail an info@aktion-agrar.de. Wir unterstützen dich so gut es geht bei der Umsetzung.

1.010.359 x Nein zur Megafusion übergeben

Aktion Agrar traf am Dienstag, 27. Februar, die EU-Wettbewerbskommissarin noch vor ihrer Entscheidung zur Bayer – Monsanto Fusion. Im Gepäck: Insgesamt über eine Million Unterschriften.

Zusammen mit vier anderen Organisationen (Wemove.EU, SumofUs, Friends of the Earth Eruope und Misereor), die auch Unterschriften gegen die Fusion der Saatgut- und Pestizid-Giganten gesammelt hatten, bekamen wir einen 40 minptigen Gesprächstermin in Brüssel. Wir konnten darlegen, wie sich nach unserer Einschätzung diese Fusionen auf Menschen und Umwelt und auf die Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft auswirken werden und warum wir kritisieren, dass Konzernmacht Demokratie und künftige Handlungsspielräume beeinträchtigt.

Die Kommissarin – begleitet von vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, versprach im Rahmen ihrer Prüfungen jeden Stein umzudrehen und den Konzernen nichts zu schenken. Sie halte es für wichtig, dass die Menschen in Europa ihre Meinung sagen und sich einmischen.
Aber besonders viel Hoffnung machte sie uns nicht: In weniger als einem Prozent der Fälle spreche sie ein Verbot einer Fusion aus. Rund neun Prozent der Prüfungen enden mit Auflagen, 90 Prozent werden ohne Auflagen genehmigt. Mit Bayer wird derzeit umfangreich über Auflagen verhandelt. Auch die Käufer der Unternehmensteile, die Bayer nun abgeben muss, lässt die Kommissarin prüfen, bevor sie abschließend entscheidet.

In vielen Momenten hatten wir den Eindruck, dass Frau Vestager gut informiert an ihre Aufgabe heran geht und es versteht, die Möglichkeiten ihres Amtes zu nutzen. Ihr Kollege und verantwortlicher Teamleiter für die Bayer-Monsanto-Fusion erläuterte, dass er seit der Anmeldung täglich von sehr früh bis sehr spät unendlich viele Dokumente studiere und bewerte. Ein zehnköpfiges Team trägt die Verantwortung für diese Entscheidung.

Frau Vestager zeigte aber auch die Fähigkeit professioneller Politiker*innen, klare Antworten zu vermeiden.

Kurz vor Schluss konnten wir noch fragen, inwieweit die bestehenden Regeln für die Fusionskontrolle ihren Zweck erfüllen. Frau Vestager hielt sich bedeckt, beklagte aber, dass die Datenlage über die Konzern-Macht und Eigentumsverhältnisse in Europa deutlich schlechter sei als in den USA. Sie könne Konzentrationsprozesse der großen Unternehmen eigentlich nur aus Datenreihen ablesen, die seit der Finanzkrise vor zehn Jahren angelegt wurden, davor klaffe ein großes Loch im Wissen ihrer Behörde.

Aktion Agrar fordert mit der Kampagne „Megafusionen stoppen, Konzernmacht begrenzen“ ein schärfere  und umfassendere Wettbewerbskontrolle in Deutschland und Europa. Hier geht es zum Appell…

23. Januar 2018 Kommentare sind deaktiviert Leonie Dorn
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33 000 Menschen demonstrieren in Berlin gegen Agrarindustrie

Mit einem ohrenbetäubenden Kochtopf-Konzert forderten 33.000 Menschen bei der „Wir haben es satt!“-Demonstration vergangenen Samstag, 20. Januar, zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin die kommende Bundesregierung zu einer neuen Agrarpolitik auf. Über 100 Organisationen hatten zu der Demonstration aufgerufen. Vor dem Agrarministergipfel im Bundeswirtschaftsministerium schlugen die Demonstrant*innen auf ihre Kochtöpfe und forderten die Achtung der Menschenrechte, faire Handelsbedingungen und mehr Unterstützung für die ländliche Bevölkerung weltweit. Schon am Vormittag hatten die 160 Bauern und Bäuerinnen, die die Demonstration mit ihren Traktoren anführen, eine Protestnote an die 70 versammelten Minister*innen aus aller Welt übergeben.

Die industrielle Land- und Ernährungswirtschaft verursacht bereits seit Jahrzenten lokal und global Probleme für Bauern, Klima, Tiere und Umwelt. Die Demonstant*innen forderten einen Umbau hin zu einer umwelt-, tier- und klimafreundlichen Landwirtschaft, in der Bauern gut von ihrer Arbeit leben können. Sie sprachen sich laut gegen die fatale Exportorientierung und Landkonzentration aus, die Bauern und Bäuerinnen hier und weltweit das Genick bricht. Allein in den letzten 12 Jahren, mussten in Deutschland ein Drittel der Höfe ihre Tore schließen.

Aktion Agrar war zum vierten Mal in Folge auf der Demo mit seinem Aktionsheft für die Agrarwende unterwegs. Im praktischen A6 Format, gefüllt mit Stickern, Infografiken, Saatgut und Tipps für den alternativen Einkaufskorb, motiviert es die Demonstrant*innen die Agrarwende mit nach Hause zu nehmen und in ihrem Alltag vorran zu bringen. Über 5000 Stück wurden auf der Demonstration am Samstag verteilt. Die restlichen Expemplare können hier bestellt werden…

 

 

5. Dezember 2017 Kommentare sind deaktiviert Karen Schewina
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Weihnachten ohne Amazon: Einkaufsstreik als alternative Marktforschung?

Zehn Weihnachtsmänner demonstrieren mit Schlitten und Geschenken vor dem Logistikzentrum Amazon FRA 1 in Bad Hersfeld: Aktion Agrar ruft Menschen dazu auf, beim eigenen Weihnachtseinkauf auf Amazon zu verzichten und sich mit Alternativen auseinander zu setzen. Darüber hinaus muss die Politik dem Online-Riesen Grenzen setzen.

„Amazons Weihnachtsgeschäft kommt uns alle teuer zu stehen“, sagt Jutta Sundermann von Aktion Agrar, „Amazon wertet enorme Datenmengen über seine Kund*innen aus und schlägt daraus Profit. Die Beschäftigen in den Logistikzentren werden unglaublich gehetzt und bekommen keine fairen Tarifverträge. Die EU-Kommission schätzt, dass Amazon in Europa allein 2017 wieder 250 Millionen Euro Steuern zu wenig zahlt. Und jetzt hat der Konzern unser Essen ins Visier genommen. Wir liefern ihm kostenlos eine alternative Markforschung: Der Onlineriese ist in unseren Kühlschränken nicht willkommen und soll Amazon fresh einstellen, bevor es weiteren Schaden anrichtet!“

Aktion Agrar warnt aufgrund des neuen Lebensmittel-Lieferdienstes Amazon fresh vor einer Gefährdung der bäuerlichen Landwirtschaft. Bisher gibt es diesen Lieferdienst zwar erst in Berlin, Hamburg und München. Aber dort ist jetzt schon ein starker Anstieg der Lebensmittelverschwendung zu verzeichnen.Vor allem auf kleinere Lebensmittelhändler und auf die Bauernhöfe selbst wird der Druck zunehmen, doch auch die mit Amazon kooperierenden Firmen werden langfristig gesehen unter der Marktmacht des Konzerns leiden, der viele Regeln des Online-Marktes diktieren kann, wenn sich sein Geltungsbereich weiter ausdehnt. .
An der Aktion „Weihnachten ohne Amazon“ beteiligen sich bereits mehrere Hundert Menschen, die erklären, in diesem Jahr auf alternativen Wegen ihre Geschenke zu besorgen.

17. November 2017 Kommentare sind deaktiviert Leonie Dorn
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Protestaktion mit Booten am „Frischezentrum“ Amazons

Am heutigen Freitag spannten Aktive von Aktion Agrar ein großes Banner an der Kaimauer des Borsighafes in Berlin-Reinickendorf auf, hinter der Amazon das erste Logistikzentrum für seinen Lebensmittellieferdienst Amazon fresh unterhält. Mit zwei Schlauchbooten und einem weiterem Banner am Ufer setzten wir ein Zeichen, dass Amazon in unseren Kühlschränken nichts verloren hat und kein guter Partner für Bäuerinnen und Bauern ist. Vor einem halben Jahr war Amazon auch in Deutschland ins Geschäft mit frischen Lebensmitteln eingestiegen. Bisher beschränkt sich das Angebot auf Berlin, Potsdam, Hamburg und München.

Wie bereits bekannt, ist der Konzern eine Datenkrake, verletzt massiv die Rechte seiner Mitarbeiter*innen und spart mit Steuertricks Milliarden. So verschafft er sich unfaire Vorteile und ruiniert Wettbewerber und vermeintliche Partner. Mit billigeren Produkten und mit Hilfe von Algorithmen zur Preisbildung hat der Konzern viele Verkäufer auf seiner eigenen Plattform in die Knie gezwungen. Der Konzern entfaltet seine Macht sowohl als Händler als auch als Betreiber der wichtigsten Onlinemarktplätze.

Wir werden nicht still zusehen, bis Amazon diese wertvollen Alternativen an die Wand drängt.
Hinzu kommt, das das Konzept die Lebensmittelverschwendung anheizt. Essensretter aus Berlin, die bei Supermärkten nicht verkaufte Ware abholen und weitergeben, hatten Aktion Agrar berichtet, dass bei Basic seit dem Einstieg in das Amazon fresh-Konzept massiv mehr Lebensmittel weggeworfen werden.

Deshalb sammelt die Kampagne „Essen ohne Amazon“ persönliche Erklärungen von Menschen, die keine Lebensmittel über Amazon beziehen wollen und fordert auch von der neuen Bundesregierung, die Konzernmacht im Lebensmitteleinzelhandel und die der größten Internet-Konzerne einzuschränken, regionale Direktvermarktung weiterzuentwickelt und zu fördern.