21. März 2017 Kommentare sind deaktiviert Leonie Dorn
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Politisches Marktfühstück

Was willst Du denn im Supermarkt, da kennt Dich doch niemand? Gib lieber waschechten Bauern die Hand – auf dem Wochenmarkt.

Du steckst im Alltagstrott des Einkaufens irgendwo zwischen Discounter, Späti und Lieferdienst, fragst dich, warum diese Erdbeeren jetzt gerade aus Israel kommen, wieso alle Karotten genau gleich aussehen und wer oder was eigentlich dieses Solawi ist, von dem auf einmal alle reden?
Beim politischen Marktfrühstück kommen Verbraucher*innen mit Bäuerinnen und Bauern aus dem Umland zusammen und sprechen über die Zukunft von regionalem Essen, diskutieren die tollen Initiativen und Einkaufs-Alternativen die es schon gibt – und frühstücken gemeinsam.

In Zeiten, in denen 5 Konzerne 90% des Lebensmitteleinzelhandels in Deutschland kontrollieren, ist es durchaus politisch, fast ein Akt des Widerstandes, auf dem Bauernmarkt einzukaufen. Während immer mehr Menschen alles nur noch online bestellen – vom Schnürsenkel bis zur Aubergine – sich das Essen von tendenziell unterbezahlten Lieferant*innen vor die Tür stellen lassen und sich im Supermarkt das in Plastik eingepackte Bio-Gemüse aus Almeria aneinander reiht, suchen wir Begegnungen, Austausch und andere Perspektiven auf unser Essen.
Es ist Zeit, die Filterblasen zwischen Stadt und Land, zwischen Verbraucher*innen und Landwirt*innen platzen zu lassen, über unseren Tellerrand zu schauen und uns mit den Menschen an einen Tisch zu setzen, die unsere Lebensmittel produzieren. Denn nur gemeinsam finden wir Wege aus der anonym-globalisierten Agrarindustrie und holen uns unser Ernährungssystem in Stadt & Umland zurück.
Auf dem politischen Marktfrühstück geht der Einkauf in Austausch über. Wir wollen gemeinsam schlemmen und voneinander lernen. Bist Du dabei?

Jeder und jede kann ein politisches Marktfrühstück bei sich im Ort oder Stadtteil organisieren. Du musst nur die Initiative ergreifen. Auf diesem Flyer mit Checkliste findest du alles, was du beachten musst.

Wir unterstützen dich gerne, falls du noch Fragen hast. Schreibe einfach eine Email an: info@aktion-agrar.de

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Einen Rückblick von unserem ersten politischen Marktfühstück in Berlin-Neukölln findest du hier…

20. März 2017 Kommentare sind deaktiviert Karen Schewina
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Schnippeldisko

Krummes Gemüse zerkleinern bei guter Musik mit netten Leuten: das ist eine Schnippeldisko.

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Ein beachtlicher Teil der Feldfrüchte wird schon während der Ernte aussortiert, weil es nicht den Normen entspricht, was Größe oder Krümmungsgrad angeht. Deswegen ist es ja nicht weniger lecker!
Aus dem geschnippelten Gemüse wird dann vor Ort eine Suppe gekocht und gemeinsam gegessen.
Viele Brettchen, Messer und Schüsseln braucht es und am besten noch eine Diskokugel. Im Französischen heißt das Format „Disco Soupe“, da wird das doch gleich viel klarer. In Deutschland hat die Slow Food Jugend die Party in den Mainstream gebracht.

Wenn ihr einen Landwirt oder eine Landwirtin aus der Umgebung findet, die ihr für die Idee begeistern könnt, ist der erste Schritt getan. Eine gute Gelegenheit, sich mit den Betrieben in der Umgebung vertraut zu machen und den ein oder anderen Plausch zu führen mit den Menschen, die eure Lebensmittel anbauen.

Schritt 2: Ihr kennt eine Location, die sich dafür eignet, Biertische und -bänke aufzubauen für 10 – 50 Menschen, am besten mit Wasseranschluss und Stromversorgung? Dann braucht ihr nur noch jemensch, der euch einen großen Topf mit Gaskocher ausleiht – oder viele kleine – und eine bunte Mischung aus Tellern und Löffeln.

Schritt 3: Für den Transport des Gemüses benötigt ihr vermutlich ein großes Auto oder einen kleinen Transporter – je nachdem, wie viel Suppe es denn werden soll. Bei der größten Schnippeldisko Deutschlands vor der „Wir haben es satt“ – Demo wird jedes Jahr mehr als eine Tonne krummes Gemüse verkocht. Aber Hauptsache, ihr macht euch eine gute Playlist, organisiert warmes Wasser zum Spülen und Händewaschen und legt am besten noch ein paar Einweghandschuhe dazu für alle Menschen ,die sich nicht gerne die Hände mit roter Bete einfärben.
Auch wenn die Landwirt*innen das Gemüse, das ihr schnippelt, vermutlich kompostiert hätten: eine Spendendose, deren Erlös den Betrieben zugute kommt, ist eine nette Geste und zeigt Wertschätzung.

Ladet eure Freund*innen und alle anderen Menschen um euch herum ein, die gemeinsam kochen und aktiv gegen Lebensmittelverschwendung werden wollen!

Checkliste:

  • Hof oder Höfe, die euch Gemüse zur Verfügung stellen würden, finden
  • Location suchen, die für euer Vorhaben geeignet ist (Strom- und Wasseranschluss, Möglichkeit, Gaskocher aufzustellen, ausreichend Toiletten, Möglichkeiten zu spülen und Hände zu waschen)
  • Transportmöglichkeit für das Gemüse
  • Equipment: Gaskocher, Töpfe und Menschen, die sich solche Mengen an Gemüse zutrauen
  • Messer, Brettchen (kann auch jede*r selbst mitbringen, aber ein paar in petto zu haben ist erfahrungsgemäß gut)
  • Playlist, DJ und evtl. auch eine Moderation
  • Spülwannen und -tücher, Händedesinfektionsmittel, Handschuhe, Seife & Co
  • Einladung, evtl. auch an Pressevertreter*innen
  • Diskokugel
  • Spendendose

 

 

19. März 2017 Kommentare sind deaktiviert Karen Schewina
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Stoppelparty: gemeinsam nachernten und feiern

Wenn die Erntemaschine über den Kartoffelacker gerollt ist, bleibt da noch jede Menge liegen… (mehr …)