30. November 2018 Kommentare sind deaktiviert Leonie Dorn
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Bundeskartellamt leitet Missbrauchsverfahren gegen Amazon ein

Die Wettbewerbshüter haben Untersuchungen in Amazons Geschäftspraxis gegenüber Händler*innen auf dessen Plattform eingeleitet. Dem Online-Konzern wird vorgeworfen, seine Doppelrolle als Händler und Verkaufsplattform zu missbrauchen.

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9. April 2018 Kommentare sind deaktiviert Jutta Sundermann
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Lieblingsläden sagen Amazon Adé!

Zukunft braucht andere Handelsbeziehungen!

Seit Mai 2017 ist Amazon fresh auch in Deutschland am Start. Der Chef des Online-Giganten Amazon, Jeff Bezos, gab sich extrem selbstbewusst, den Lebensmittelhandel umkrempeln zu können. Amazon wollte seinen Frischelieferdienst unter anderem durch „Lieblingsläden“ attraktiv machen.
Wir kritisierten schon 2017, dass die ungleiche Partnerschaft massive Auswirkungen auf die einzelnen Betriebe und ihrer Zulieferer haben kann. Wir sehen Gefahren für die Zukunft regionaler Direktvermarktungsstrukturen und andere Ansätze des Lebensmittelhandels. Schon mehrere Tausend Menschen fordern mit uns von der Politik, die Macht des Onlineriesen einzuschränken und Direktvermarktungsstrukturen auf Augenhöhe zu fördern. www.aktion-agrar.de/amazon
Anfang 2018 zeigt sich, dass unsere Kritik an diesen Kooperationen und die mäßig gut funktionierende Praxis des Lieferdienstes zu wirken beginnen: Von den 28 „Lieblingsläden“, die am Anfang in Berlin von Amazon vorgestellt wurden, hat sich ein Drittel bereits von der Liste nehmen lassen.

Erste „Lieblingsläden“ haben sich zurückgezogen

Nicht mehr dabei sind die Biosupermarktkette Basic, Schokoladenhersteller Rausch, Feinkostläden wie Maître Philippe et filles und Raamson, der Kaffeeanbieter Bonanza oder der Schnellversorger mit Sandwich, Smoothies und Suppen Dean & David.
Das ist auch unser Erfolg, denn die Kritik an der Kooperation hat die Läden über viele Wege erreicht. Wir schrieben unter anderem Basic und Tegut.
Den jetzt ausgestiegenen Läden sagen wir:
„Herzlichen Glückwunsch zu dieser guten Entscheidung!“
Wir sprechen sie an und fragen nach ihren Gründen beziehungsweise den Vermarktungsformen, die sie für zukunftsfähig wären.

Ähnlich, wie Aktion Agrar es schon im letzten Jahr vorraussagte, war die Zusammenarbeit für die Läden alles andere als lukrativ. So schreibt der Supermarktblog:

„Eine wesentliche Rolle dürfe auch spielen, dass sich Amazon auf der Fresh-Startseite in den vergangenen Monaten nicht gerade überanstrengt hat, Kunden die Auswahl der lokalen Partner schmackhaft zu machen – die Sortimente seien ziemlich „versteckt“, kritisiert ein Partner. (In der Amazon-App kommt man zur „Lieblingsläden“-Übersicht nur, wenn man am oberen Bildschirmrand der Fresh-Starseite auf den hellgrauen Pfeil drückt und an dritter Stelle im Dropdown-Menü klickt.)
In großer Regelmäßig werden hingegen Produkte großer (und vermutlich: gut zahlender) Industriehersteller hervorgehoben. Gerade gibt’s „Maggi Würzmischungen“  als Kostenlos-Zugabe für jeden Besteller, hurra!“
[https://www.supermarktblog.com/2018/01/23/zu-wenig-bestellungen-amazon-fresh-laufen-die-lieblingslaeden-davon/]

Unsere Lieblingsläden sagen Amazon: „Adé!“

Mit der Aktion „Jahr der Alternativen“ macht sich Aktion Agrar stark für andere Wege der Produkte zwischen Bauernhöfen und Lebensmittelverarbeitenden Betrieben zu den Kundinnen und Kunden.
Diese guten Ideen machen Mut und Lust auf anderes Einkaufen.
Siehe auch: www.aktion-agrar.de/jahr-der-alternativen

Die Läden, die heute noch mit Amazon kooperieren könnten das morgen beenden.
Vielleicht besonders dann, wenn wir das Gespräch suchen. Wenn dabei viele Menschen mitmachen, bringen wir den Stein ins Rollen!

16. März 2018 Kommentare sind deaktiviert Leonie Dorn
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+++ Amazon – Newsticker +++

Von dem unberechenbaren Datengiganten gibt es ständig Neuigkeiten. Wir verfolgen das Wichtigste und berichten darüber im Amazon – Newsticker, damit Du nichts mehr verpasst.

 

14. März 2018 +++ Edeka Bringmeister an Kapazitäts-Grenze +++

Das Managermagazin berichtet, dass die Lebensmittel-Liefer-Tochter von Edeka, das Start-up Bringmeister, immer wieder Kund*innen vertröstet und Termine nicht einhalten kann. Außerdem beklagen Verbraucherschützer ungenügende Produktinformationen im Onlineshop des Bringmeisters.

08. März 2018 +++ Foodwatch: Schlechte Noten für die Lebensmittel-Lieferdienste +++

Foodwatch bestellte testweise Warenkörbe bei den verschiedenen Online-Lieferdiensten – und vergab durchweg schlechte Beurteilungen. Bei allen mangelt es massiv am Datenschutz und oft gibt es unklare Produkt-Bezeichnungen. So kamen bei den Testkäufen einzelne Produkte aus so vielen verschiedenen Ländern, dass ein Rückschluss auf Qualität oder Umweltwirkung kaum möglich war. Auch waren weitere Informationen über die Lebensmittel erst nach dem Kauf einsehbar. Und Preisvergleiche sind nahezu unmöglich, weil jeder Dienst andere Regeln entwickelt hat, teilweise Grundgebühren anfallen, teilweise Aufschläge und ähnliches.

07. März 2018  +++ Amazon fresh in Frankreich +++

Amazon bereitet derzeit den Start von Amazon fresh auch für Frankreich vor. Amazon Prime now ist dort bereits am Start. Insider bewerten den geplanten Frischedienst als Beleg dafür, dass Amazon noch viel vorhat im Sachen Lebensmittel.

08. Februar 2018 +++ WholeFoods-Filialen als Amazon-Auslieferstellen in den USA +++

Im vergangenen Jahr hatte Amazon die Biosupermarktkette WholeFoods für 13,5 Milliarden Dollar übernommen. Jetzt bietet der Onlineriese in Austin, Cincinnati, Dallas und Virginia Beach die Lieferung frischer Lebensmittel aus den WholeFoods-Filialen an. Voraussetzung für die Bestellung ist die Amazon-Prime-Mitgliedschaft. Wer innerhalb einer Stunde beliefert werden will, zahlt knapp 8 Dollar Aufpreis.

07. Februar 2018 +++ Amazon gründet Krankenkasse +++

Jetzt auch noch Gesundheitsdaten: Amazon gründet gemeinsam mit der größten US-Bank JPMorgan Chase und der Warren Buffett Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway eine gemeinsame Krankenkasse angekündigt. Zunächst ist sie noch nicht gewinnorientiert und lediglich ein Angebot für die eigenen Mitarbeiter*innen. Kritiker*innen sehen darin den ersten entscheidenden Schritt Richtung „gläserne Bürger*in“, denn noch ist unklar, was mit den erhobenen Daten passiert.

04. Dezember 2017 +++ Amazon umgeht Steuern in Höhe von 250 Mio. Euro +++

Heute ist der Stop Tax Dodging Report herausgekommen, welcher ausführlich die Steuerpraktiken zahlreicher Staaten der EU analysiert und kritisiert. Ein Schwerpunkt davon sind in Europa weit verbreitete schädliche Steuerpraktiken wie Patentboxen und geheime Steuerdeals zwischen Behörden und multinationalen Firmen, die Steuervermeidung von Konzernen auf Kosten anderer Staaten erleichtern. Bestes Beispiel hierfür: Amazon! Der multinationale Konzern hat durch seinen Geschäftssitz in Luxemburg und die dortigen Deals nach Schätzungen der EU-Kommission schon 250 Millionen Euro Steuern vermeiden können, die er eigentlich in anderen Ländern wie Deutschland hätte zahlen müssen.

Ein Grund mehr, dem Riesen die rote Karte zu zeigen, ihm den Zugriff auf unsere Lebensmittel zu verweigern und stattdessen faire Alternativen zu unterstützen. Deren Umsätze haben schließlich einen positiven Einfluss auf die Region!

20. November 2017 +++ Gesucht: Offiziere in der Führungsebene +++

Soldaten, antreten! Amazon sucht auf ihrer Website bewusst nach Menschen mit Vorerfahrung in der Bundeswehr, die wichtige Führungspositionen im Konzern übernehmen sollen. Das wichtigste Führungsprinzip dabei lautet ‚Im Zweifel: handeln!‘, das Ziel ist ‚die Grenzen des Möglichen zu überschreiten‘, die Qualifikationen sind u.a. 100% kundenorientiert zu arbeiten und kein Problem mit einem ‚geschwindigkeitsorientierten Arbeitsumfeld‘ zu haben.

Von den miesen Arbeitsbedingungen bei Amazon haben wir bereits berichtet. Dass diese Initiative auf der Führungsebene zu einer Verbesserung beitragen wird, ist zu bezweifeln.

08. November 2017 +++ Amazon Fresh jetzt auch in München +++

Während Amazon in einigen Regionen der USA den Fresh-Dienst einstellen musste, wird in Deutschland weiter expandiert. Seit heute gibt es auch in der bayerischen Landeshauptstadt München Obst und Gemüse oder ‚Semmeln‘ vom Online-Riesen, ergänzt durch lokale Spezialitäten vom Feinkosthändler Dallmayr und Ständen des Viktualienmarktes. Ausgeliefert wird von einem eigens gebauten 15.000 m² großen Logistikzentrum im Osten der Stadt, wie Golem berichtete.

Damit beliefert der Konzern inzwischen schon vier deutsche Städte – Tendenz: steigend. ‚Schau ma mal‘, wie man in München sagt, wie sich das entwickeln wird.

04. November 2017 +++ Online-Bestellung von Bombenmaterial +++

Die Liste der Gründe gegen Amazon wird immer länger, jetzt haben auch die deutschen Sicherheitsbehörden ein Auge auf den Konzern geworfen: bereits mehrere potentielle Attentäter hätten laut Spiegel über das Online-Portal gefährliche Chemikalien bestellt, mit welchen Sprengsätze gebaut werden können. Auch wenn die Produkte selbst legal zu erwerben sind, unterstützt Amazon den Prozess indirekt durch Algorithmen, die den Käufern weitere Zutaten für einen Sprengsatz vorschlagen und durch versteckte Möglichkeiten für Händler, größere Mengen der Stoffe zu verbreiten.

04. November 2017 +++ Amazon Fresh zieht sich aus einigen US-Städten zurück +++

Das war dann wohl ’nicht so fresh’… Wie die F.A.Z. am Wochenende berichtete, wird Amazon den Online-Versand von Lebensmitteln in mehreren Regionen der USA bis Ende November wieder einstellen. Genauere Gründe möchte der Konzern nicht nennen, es ist jedoch davon
auszugehen, dass ein lückenhaftes Sortiment, die mangelnde regionale Abdeckung und die bisher hohen Lieferkosten die Nachfrage nach dem Service und damit die Gewinnspanne zu gering hielten.

Damit musste der Online-Riese zum ersten Mal einen bereits angebotenen Service wieder zurücknehmen. Ob und wie lange sich Amazon Fresh in Deutschland halten kann, bleibt – in Anbetracht der (noch) sehr niedrigen Nachfrage hierzulande – abzuwarten.

25. Oktober 2017 +++ Offene Haustüren für Amazon-Lieferant*innen mit Amazon Key +++

Die gruselige Nachricht zu Halloween: ab 8. November gibt es in 37 nordamerikanischen Städten die Möglichkeit, sich von Amazon-Lieferant*innen die Pakete in die eigenenen vier Wände legen zu lassen – auch wenn sonst niemand Zuhause ist! Wie Progeressivegrocer berichtet, wurden technische Geräte entwickelt, welche am Türschloss angebracht werden und den Ausliefernden somit über Codes Zutritt zur Wohnung verschaffen. Die Amazon-Prime- bzw. dann Amazon-Key-Kund*innen können die Lieferung über eine eigens installierte Kamera verfolgen und die Liefernden direkt im Anschluss bewerten.

So können nicht nur Büchersendungen auf den Wohnzimmertisch, sondern auch Lebensmittel direkt in den Kühlschrank oder die Gefriertruhe gestellt werden. Langfristig plant Amazon, sogar Putzkräfte oder Hundesittern den Zutritt zu den Häusern zu ermöglichen, natürlich im Auftrag der Amazon-Prime-Nutzer*innen. Gruselig, wie wir finden.

10. Oktober 2017 +++ Forschung an automatischer Reifegrad-Erkennung von Lebensmitteln +++

In Berlin eröffnet Amazon, laut Tagesspiegel bald ein neues Forschungszentrum, wo Computer hören, sehen und verstehen erlernen sollen. Die Amazon Sprachassistentin Alexa soll besser Deutsch verstehen, aber auch bald übersetzen können. Gleichzeitig werden Algorithmen entwickelt, die den Frischegrad von Obst und Gemüse erkennen – und die faule Erdbeere dann sofort aussortieren.

10. Oktober 2017 +++ Amazon Prime und Whole Foods schmelzen enger zusammen +++

Schon kurz nach ihrer Übernahme im August 2017 war es möglich die Eigenmarken der Bio-Supermarktkette Whole Foods bei Amazon fresh zu bestellen. Jetzt wird der Online-Markt mit den Offline-Filialen noch enger zusammenarbeiten. Laut Geekwire können Amazon Prime Mitglieder bei Whole Foods Rabatte und Sparpunkte-Programme erwarten. Der Schritt passt in Amazons Strategie, allen Nicht-Prime Kunden das Einkaufen ungemütlicher zu machen.

6. Oktober 2017 +++ Amazon sucht auch in Deutschland und Frankreich nach Übernahme-Kandidaten +++

Nach seiner Übernahme der Bio-Supermarktkette Whole Foods in den USA ist Amazon auch in Deutschland und Frankreich auf der Suche nach Supermärkten, durch dessen Aufkauf der Konzern in die Lebensmittelmärkte Europas expandieren kann. Hierzulande standen, laut Welt, die Manager bei Edeka und Rewe vor der Tür, in Frankreich bei Monoprix, Intermarché und Système U.

02. Oktober 2017 +++ Wieder Streiks bei Amazon +++

Zum wiederholten Mal streiken Angestellte von Amazon an sechs deutschen Standorten des Großkonzerns. Sie fordern eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag für Versand- und Einzelhandel, in welchem kürzlich eine 2.3% und für das nächste Jahr eine weitere 2% Steigerung der Löhne festgelegt wurde. Langjährige Streiks hatten zwar zu einer Lohnerhöhung bei Amazon geführt, insgesamt liege der Konzern laut Verdi jedoch immer noch unter den vorgegebenen Löhnen. Eine Aufnahme von Tarifverhandlungen, so Online-PC, werde jedoch von der Geschäftsführung verweigert.

28. September 2017 +++ Amazon verkauft bald auch Kochboxen online +++

Während Amazon in den USA schon seit Juli 2017 Kochboxen mit portionierten Zutaten und passenden Rezepten über Amazon fresh verschickt, könnte das laut Gründerszene auch bald in Deutschland möglich sein. Damit stünde der Konzern in Konkurrenz zu den drei Kochboxen-Versendern MarleySpoon, Kochzauber und HelloFresh, welche allerdings alle bereits jetzt mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben.

In den USA sieht sich das Konkurrenzunternehmen Blue Apron seit dem Einstieg Amazons mit starken ökonomischen Problemen konfrontiert. Weitere Probleme für die deutschen Konkurrenten sind wohl nicht auszuschließen.

5. September 2017 +++ Amazon will in Online-Medikamentenverkauf einsteigen +++

Neben Lebensmitteln soll man zukünftig auch Medikamente mit einem Amazon Prime-Account online bestellen können. Laut golem.de machte der Konzern dafür im September der niederländischen Online-Apotheke Shop-apotheke.com ein Übernahmeangebot für eine Summe von 500 Millionen Euro.

In München testet Amazon bereits seit Mai 2017 den Online-Verkauf von Medikamenten über die lokalen Bienen-Apotheken – wie es scheint, mit Erfolg.

3. September 2017 +++ Beschwerde von LEH und Immobilienwirtschaft in Bayern +++

Sowohl der bayerische Lebensmitteleinzelhandel (LEH) als auch die Immobilienwirtschaft üben Kritik am Großkonzern Amazon und seiner Expansion mit Amazon fresh aus. Während dieser in München scheinbar problemlos ein 200.000m² großes Lager für Lebensmittel eröffnen konnte, seien die Expansionsmöglichkeiten für den stationären LEH durch das Bayerische Landesentwicklungsprogramm deutlich schwieriger, so die Immobilien-Zeitung. Auch das bayerische Ladenschlussgesetz sei ein Negativfaktor für die Betriebe im Konkurrenzkampf gegen Amazon.

Eine Regulierung des Onlinehandels sei allerdings laut dem Wirtschaftsministerium momentan nicht zu erwarten: „Der Onlinehandel ist im Moment halt hip.“

 

5. Dezember 2017 Kommentare sind deaktiviert Karen Schewina
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Weihnachten ohne Amazon: Einkaufsstreik als alternative Marktforschung?

Zehn Weihnachtsmänner demonstrieren mit Schlitten und Geschenken vor dem Logistikzentrum Amazon FRA 1 in Bad Hersfeld: Aktion Agrar ruft Menschen dazu auf, beim eigenen Weihnachtseinkauf auf Amazon zu verzichten und sich mit Alternativen auseinander zu setzen. Darüber hinaus muss die Politik dem Online-Riesen Grenzen setzen.

„Amazons Weihnachtsgeschäft kommt uns alle teuer zu stehen“, sagt Jutta Sundermann von Aktion Agrar, „Amazon wertet enorme Datenmengen über seine Kund*innen aus und schlägt daraus Profit. Die Beschäftigen in den Logistikzentren werden unglaublich gehetzt und bekommen keine fairen Tarifverträge. Die EU-Kommission schätzt, dass Amazon in Europa allein 2017 wieder 250 Millionen Euro Steuern zu wenig zahlt. Und jetzt hat der Konzern unser Essen ins Visier genommen. Wir liefern ihm kostenlos eine alternative Markforschung: Der Onlineriese ist in unseren Kühlschränken nicht willkommen und soll Amazon fresh einstellen, bevor es weiteren Schaden anrichtet!“

Aktion Agrar warnt aufgrund des neuen Lebensmittel-Lieferdienstes Amazon fresh vor einer Gefährdung der bäuerlichen Landwirtschaft. Bisher gibt es diesen Lieferdienst zwar erst in Berlin, Hamburg und München. Aber dort ist jetzt schon ein starker Anstieg der Lebensmittelverschwendung zu verzeichnen.Vor allem auf kleinere Lebensmittelhändler und auf die Bauernhöfe selbst wird der Druck zunehmen, doch auch die mit Amazon kooperierenden Firmen werden langfristig gesehen unter der Marktmacht des Konzerns leiden, der viele Regeln des Online-Marktes diktieren kann, wenn sich sein Geltungsbereich weiter ausdehnt. .
An der Aktion „Weihnachten ohne Amazon“ beteiligen sich bereits mehrere Hundert Menschen, die erklären, in diesem Jahr auf alternativen Wegen ihre Geschenke zu besorgen.

23. November 2017 Kommentare sind deaktiviert Leonie Dorn
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Startschuss: Weihnachten ohne Amazon!

Der Dezember rückt näher, der erste Schnee ist mancherorts schon gefallen, Weihnachtsmärkte eröffnen und die große Suche nach Weihnachtsgeschenken für die Liebsten fängt spätestens jetzt an. Bei vielen führt diese Suche direkt auf die Seite vom ‚Everything-Store‘ Amazon. Doch nicht mit uns! Steuervermeidung, miese Arbeitsbedingungen, lange Transportwege, extremer Konkurrenzdruck für lokale Geschäfte und bäuerliche Betriebe sind nur einige Aspekte von Amazons Geschäftspraxis. Besonders an Weihnachten macht der Online-Riese große Gewinne. Die gilt es dieses Jahr zu dämpfen!

Die Kampagne Essen ohne Amazon ruft diesen Dezember möglichst viele Menschen dazu auf, Weihnachten ohne Amazon zu feiern. Es ist einfacher als gedacht: Für Geschenke und Festtagsschmaus gibt es zahlreiche gute, regionale und persönliche Alternativen. Alle Teilnehmenden erhalten Aufkleber für ihre Geschenke, Material zum Weiterverteilen und wöchentliche Mails mit Tipps für Amazon-freie Weihnachtsvorbereitungen. Bilder, Erfahrungen und Geschenkideen werden über die Sozialen Medien ausgetauscht. Damit setzen wir ein Zeichen gegen Konzernmacht, für regionale und faire Geschenke mit einer persönlichen Note.

 

Willst du mitmachen? Hier findest du noch mehr Infos und das Anmeldeformular.

 

 

17. November 2017 Kommentare sind deaktiviert Leonie Dorn
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Protestaktion mit Booten am „Frischezentrum“ Amazons

Am heutigen Freitag spannten Aktive von Aktion Agrar ein großes Banner an der Kaimauer des Borsighafes in Berlin-Reinickendorf auf, hinter der Amazon das erste Logistikzentrum für seinen Lebensmittellieferdienst Amazon fresh unterhält. Mit zwei Schlauchbooten und einem weiterem Banner am Ufer setzten wir ein Zeichen, dass Amazon in unseren Kühlschränken nichts verloren hat und kein guter Partner für Bäuerinnen und Bauern ist. Vor einem halben Jahr war Amazon auch in Deutschland ins Geschäft mit frischen Lebensmitteln eingestiegen. Bisher beschränkt sich das Angebot auf Berlin, Potsdam, Hamburg und München.

Wie bereits bekannt, ist der Konzern eine Datenkrake, verletzt massiv die Rechte seiner Mitarbeiter*innen und spart mit Steuertricks Milliarden. So verschafft er sich unfaire Vorteile und ruiniert Wettbewerber und vermeintliche Partner. Mit billigeren Produkten und mit Hilfe von Algorithmen zur Preisbildung hat der Konzern viele Verkäufer auf seiner eigenen Plattform in die Knie gezwungen. Der Konzern entfaltet seine Macht sowohl als Händler als auch als Betreiber der wichtigsten Onlinemarktplätze.

Wir werden nicht still zusehen, bis Amazon diese wertvollen Alternativen an die Wand drängt.
Hinzu kommt, das das Konzept die Lebensmittelverschwendung anheizt. Essensretter aus Berlin, die bei Supermärkten nicht verkaufte Ware abholen und weitergeben, hatten Aktion Agrar berichtet, dass bei Basic seit dem Einstieg in das Amazon fresh-Konzept massiv mehr Lebensmittel weggeworfen werden.

Deshalb sammelt die Kampagne „Essen ohne Amazon“ persönliche Erklärungen von Menschen, die keine Lebensmittel über Amazon beziehen wollen und fordert auch von der neuen Bundesregierung, die Konzernmacht im Lebensmitteleinzelhandel und die der größten Internet-Konzerne einzuschränken, regionale Direktvermarktung weiterzuentwickelt und zu fördern.