Challenge-Freitag: Abschluss und Ausblick



Der Tag gestern lief völlig anders als geplant. Eigentlich wollte ich für Freunde oder Familie kochen. Aber mein Mann hat spontan eine Spätschicht übernommen, meine Tochter musste auch arbeiten. Und ich schleppe mich schon die ganze Challenge-Woche mit einer fetten Erkältung rum, sodass mir nach Gästen überhaupt nicht der Sinn stand. Aber da waren ja noch die Schwarzwurzeln, die ich am Mittwoch im Hofladen Hartmann gekauft hatte. Daher erzähle ich euch einfach, was ich damit gemacht habe. Zuerst musste ich sie vorbereiten.
Schwarzwurzeln vorbereiten
Beim Anschneiden von Schwarzwurzeln tritt ein milchiger Saft aus, der tierisch klebt. Du solltest dich also am besten mit einer Schürze und Küchenhandschuhen ausstatten, bevor du sie zubereitest. Außerdem solltest Du eine große Schüssel Wasser mit Zitronensaft bereitstellen, in die du die Schwarzwurzeln direkt nach dem Schälen geben kannst, sodass sie sich nicht verfärben. Da die Wurzeln meist voller Erde sind (so halten sie sich besser, das ist auch bei Kartoffeln etc. so), musst du diese erstmal ordentlich abschrubben. Dann die Schwarzwurzeln mit einem Sparschäler schälen, längst halbieren und in etwa zwei Zentimeter lange Stücke schneiden und sofort in die Schüssel mit Zitronenwasser geben.
Schwarzwurzel-Risotto zubereiten
Zuerst mal die Zutaten. Ich habe für sechs Personen gekocht, als wenn ich wirklich Gäste gehabt hätte. Auf gut Glück hatte ich ein Kilo Schwarzwurzeln gekauft, die ich jetzt in einem Schwung verarbeiten wollte, also passte das.
Für 6 Personen brauchst du:
- 1 Zitrone bzw. etwas Zitronensaft
- ein Stück Butter und evtl. etwas Rapsöl
- 2 Zwiebeln
- 1 kg Schwarzwurzeln
- 375 g Risotto-Reis
- 300 ml trockenen Weißwein
- Gemüsebrühe (oder selbstgemachte Gemüsepaste, Rezept hier)
- ein großes Stück Parmesan
- 1 Bund Schnittlauch
- Salz und Pfeffer
Und so geht’s:
Zwiebeln schälen und fein würfeln. Ein großes Stück Butter und evtl. ein wenig Rapsöl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel zusammen mit dem Reis glasig dünsten. Vorbereitete Schwarzwurzeln in ein Sieb abschütten und in den Topf geben. Ebenfalls kurz andünsten lassen. Dann mit dem Weißwein ablöschen und köcheln lassen, bis der Wein fast verschwunden ist. Umrühren natürlich nicht vergessen.
Dann nach und nach die Gemüsebrühe zugeben und immer wieder umrühren. Ich habe bestimmt anderthalb Liter gebraucht. Aber nicht zu viel Flüssigkeit auf einmal zugeben. Denn wenn der Reis nach ungefähr einer halben Stunde gar ist, sollte ja alles schön cremig, aber nicht flüssig sein. Den Schnittlauch waschen, trocken schütteln und in Röllchen schneiden.
Am Schluss nach Belieben noch einen Stich Butter zum Risotto geben, ordentlich Parmesan in das Risotto reiben, Schnittlauchröllchen unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!
Ab auf die Couch – und Ende der Supermarkt Challenge
Ich gebe es zu, ich habe meine Portion in eine Decke gemummelt auf der Couch verspeist. Risotto ist für mich Soulfood und das war genau das Richtige. Emma (meine Tochter) ist gegen 21:00 Uhr noch mit ihrem Freund aufgetaucht und hat noch ein Schüsselchen probiert. „Schmeckt lecker, Mami!“, schallte aus der Küche Richtung Wohnzimmer. Den Wein habe ich zu gelassen, aber ich möchte euch noch kurz erzählen, wo ich ihn gekauft habe: In meiner Straße gibt es einen kleinen Weinladen, der von zwei jungen Frauen betrieben wird. Häufig hat er aber geschlossen, wenn ich dort vorbeikomme. Oder ich habe gerade woanders Wein gekauft, bin zu faul, dort anzuhalten oder was weiß ich. Jedenfalls bin ich am Donnerstag das erste Mal reingegangen und kam nach guter Beratung und netter Bedienung wieder raus. Außerdem mit der Info, dass die Öffnungszeiten bald ausgeweitet würden. Wie doof, dass ich das „Grün der Zeit“ so lange links liegen gelassen habe…
Aus der Supermarkt Challenge nehme ich auf jeden Fall mit, dass ich die kleinen Läden in Zukunft mehr im Fokus haben möchte. Meist ist es nur die Bequemlichkeit, wenn ich lieber alles in einem Rutsch im Supermarkt kaufe.
Was ich aber nicht verhehlen kann: Ein bisschen freue ich mich darauf, wieder in der einen bestimmten Filiale eines bekannten Supermarktes mitten in der Altstadt zu gehen. Denn dort trifft man fast immer Bekannte und die Kassiererinnen sind auch super. Ich werde aber bestimmt noch mehr darauf achten, hier nur das Nötigste zu kaufen und beim Großteil der Lebensmittel auf die Marktschwärmerei und auf den Altstadt-Bauernmarkt zu setzen.
So, und nun schicke ich den Mann um die Ecke zu „C‘est la vie“. Das ist eine Mischung aus Patisserie und englischem Sandwichladen, und dort gibt es das leckerste Baguette, selbst gebackene Croissants und Brioche, herzhafte Tartes und süße Törtchen. Dann wird erstmal gemeinsam gefrühstückt – heute sind ausnahmsweise alle drei Mechtels da, plus Emmas Freund Lovis.
Hier noch die Internetadressen der kleinen Läden:
Auf einer Pinterest-Pinnwand habe ich außerdem noch ein paar Infos und Rezepte zu Schwarzwurzeln gepinnt: www.pinterest.de/melakirkmechtel/schwarzwurzeln