Aktion Agrar Kartoffelspaß – Flächenfraß einsacken!

Mikroacker auf der Fensterbank?

Als Städter:in die landwirtschaftliche Fläche vergrößern statt versiegeln?

Mit Gartenleidenschaft ein politisches Statement setzten?

Wir laden euch ein zu unserer Mitmachaktion!

Teil 1: „Aktion Agrar Kartoffelspaß – Flächenfraß einsacken“.

 

Mit Kartoffeln, Pflanzsack und grünem Daumen gegen Flächenfraß und Landgrabbing!

Hinweis: Weiter unten findet ihr die Infos und Möglichkeit euch für die Mitmachaktion anzumelden. Wir wurden vom starken Interesse an unseren Pflanzbeuteln positiv überrascht und freuen uns, dass so viele Menschen bei der Aktion mitmachen wollen!

Ihr könnt euch weiter anmelden, aber vorerst können wir keine Taschen mehr verschicken. Ihr könnt einfach eigene Taschen oder Beutel nutzen und aber auch ins Kommentarfeld schreiben, wenn ihr Interesse an einer Nachbestellung habt. Wenn wir es ermöglichen können, besorgen und bedrucken wir weitere Taschen für euch – handbedruckt mit eigener Siebdruckvorlage!

Um was geht's?

Grund und Boden gerecht verteilen und als Arbeitsgrundlage für Bäuerinnen und Gemüsegärtner erhalten – das klingt für die meisten unter uns nach einer plausiblen und unterstützenswerten Forderung. Doch wenn es um die konkrete gesetzliche Ausgestaltung, das Bodenrecht, das Grundstücksverkehrsgesetz oder Agrarstrukturgesetze geht, steigen die meisten dann, bei aller Liebe zum Detail, aus der Debatte aus.

Klar wäre es schön, wenn Bauern und Bäuerinnen nicht von finanzstarken Investor:innen vom Bodenmarkt verdrängt werden, sondern die Bodenpreise sich an dem orientieren, was man aus einem landwirtschaftlichen Betrieb erwirtschaften kann. Klar findest du es doof, wenn Boden als Anlageobjekt genutzt wird und der Boden dadurch immer teurer und ungleicher verteilt wird. Klar ist es für uns alle schlecht, wenn täglich mehr und mehr Land versiegelt wird oder erodiert und damit für sehr lange Zeit verloren geht und nicht mehr für den Anbau von Lebensmittel zur Verfügung steht. Trotzdem scheint es vielen eher fern vom Alltag, denn: „Was kann ich schon dazu beitragen? “ Und auch wenn die Forderungen sympathisch sind: „Das müssen die Landwirt:innen und Expert:innen schon selbst regeln. Denn ich kann ja als Städter:in oder Landbewohner:in gar nichts verändern, wenn ich selber kein Land habe.“

Da widersprechen wir! Für jede:n gibt es Möglichkeiten, zum Thema Land und dem Verlust an Boden aktiv zu werden. In unserer praktischen Mitmachaktion wollen wir auf der Fensterbank ein kleines Stückchen Ackerfläche entstehen lassen und übers Jahr verteilt verschiedene Möglichkeiten vorstellen, Stadtverwaltungen auf die Füße zu treten und unsere städtischen Grünflächen essbar zu machen oder aus den eigenen Küchenabfällen selber fruchtbaren Boden zu schaffen.

Wie funktioniert's?

Im ersten Teil „Aktion Agrar Kartoffelspaß – Flächenfraß einsacken“ gehen wir es praktisch an. Auch als Mensch ohne Garten, Balkon oder Acker kann ich allein mit einer Fensterbank, ein paar Kartoffeln, Erde und einem Sack anfangen zu „ackern“. Die Anleitung und Materialliste, die ihr für den ersten Teil der Aktion braucht, findet ihr hier auf der Seite. Unten könnt ihr euch für die Aktion anmelden und Pflanzsäcke bei uns bestellen.

Wir freuen uns auf eure Anmeldungen.

Wo gibt's Pflanzkartoffeln?

Am einfachsten ist, ihr kauft eure Lieblings-Kartoffelsorte auf dem Markt und fragt bei den Kartoffelverkäufer:innen eurer Wahl nach, ob die Kartoffeln auch für den eigenen Anbau als Pflanzkartoffeln geeignet sind.

Alternativ könnt ihr hier auch extra Pflanzkartoffeln kaufen:

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Teil 2: „Essbare Stadt – Pflücken erlaubt, statt Betreten verboten“.

 

Sei Teil der Lösung – verwandle städtische Flächen in Gemüsegärten, bringe deine Stadt zum blühen!

Neben der Schaffung von kleinen Mikrogärten auf der Fensterbank gibt es auch im städtischen Raum großes Potential, wieder mehr Nahrungsmittel direkt vor Ort selbstbestimmt anzubauen und damit insgesamt mehr fruchtbares Land für alle zu schaffen. In den Städten werden hunderte Hektare öffentliche, fruchtbare Böden für den Anbau ungenießbarerer, unökologischer und arbeitsaufwändiger Zierkulturen genutzt. Essbare Städte machen aus diesen öffentlichen Grünflächen Orte, wo die Lebensmittelerzeugung wieder erfahrbar wird.

 

Und genau hier kannst du mit einsteigen: Lass das Gemeinwohl in deiner Stadt durch Umwandlung von ungenutzten Flächen in kulinarische  Entdeckungsräume, von brach liegenden Betonflächen in Gemüseäcker, von Kurzrasen in Bienenwiesen aufblühen – initiiere eine essbare Stadt. Das Konzept der „essbaren Stadt“ öffnet sich durch den Grundsatz „Pflücken erlaubt, statt Betreten verboten“. Die Grenzen zwischen aktiven Gärtner:innen und vorbeilaufenden Bürger:innen verschwimmen. Von den frei zugänglichen Beeten kann sich jede:r auf dem Nachhauseweg was pflücken – oder beim „auf-den-Bus-warten“ kurz ein paar Unkräuter jäten … setzt gemeinsam ein politisches Zeichen für freien Zugang zu StadtLAND und gegen den Verlust an fruchtbaren Böden.

 

Und wie funktioniert’s?

Wer neugierig geworden ist und sich selbst schon oft über die tristen Stadtflächen der eigenen Stadt geärgert hat, der sucht sich am besten Verbündete. Mit dem wunderbaren Leitfaden zu urbanen Gärten der Stiftung „Anstiftung“ habt ihr für alle weiteren Planungsschritten zu einer essbaren Stadt einen Ratgeber an der Hand.

Aller Anfang ist schwer? – Nicht mit unserer Argumentationshilfe Stadtverwaltung!

In Gesprächen mit engagierten Gärtner:innen haben wir Argumente gesammelt, die euch  helfen können, eure Stadtverwaltung von eurer Idee zu überzeugen und die Verwaltung vielleicht sogar dazu zu bewegen, eure Vision mit Fördergeldern zu unterstützen.

Denn deine Vision einer nachhaltigen und  gemeinwohlorientierten Nutzung von öffentlichen Flächen kann eine win-win-Situation für alle sein – leg los!

Argumentationshilfe-Stadtverwaltung
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Dieses Projekt wurde unterstützt von Teilehmer:innen der

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