Landwirtschaft in Zeiten von COVID-19

Auf dieser Seite wollen wir in Zeiten von COVID-19 über Auswirkungen auf die Landwirtschaft berichten und bieten dazu speziell auch die Möglichkeit, Beiträge von betroffenen Betrieben und Projekten zu veröffentlichen.

Wir wollen uns gemeinsam, während und aufgrund der Corona-Krise, weiterhin für eine bäuerliche, ökologischere, soziale und tiergerechte Landwirtschaft einsetzen und für die Agrarwende kämpfen.

Warum brauchen wir gerade jetzt eine bäuerliche Landwirtschaft in unseren Regionen?

Gerade in diesen Krisenzeiten zeigt sich, dass regionale Verbindungen zwischen Erzeugenden und Verbrauchenden wichtiger denn je sind. Bäuerliche Betriebe, handwerkliche Verarbeitende und engagierte Menschen, die regionale Wertschöpfungsketten aufbauen, tragen dazu bei eine widerstandsfähige Lebensmittelversorgung zu gestalten, die für derartig weitreichende Krisen besser gewappnet ist. Das Stichwort ist Resilienz: Denn die Solawi um die Ecke, die Gemüsebäuerin, die den Regionalladen beliefert, die Bäckerei, die regionales Getreide verbackt, die Bio-Kiste vom Lieblingshof und der eigene Garten haben alle gemein, dass sie nicht auf einem System globaler Lieferketten und Just-in-Time-Supermarkt-Mechanismen beruhen. Im Gegensatz zur industriellen Landwirtschaft sind sie weniger auf externe Inputs und globale Warenströme angewiesen, sind von Menschen für Menschen gemacht und zeigen oftmals ein höheres Improvisationsvermögen. Vor allem sind sie transparenter, erreichbarer, nahbarer und sichern die Versorgung – für, mit und durch ihre entsprechende Region.

Gleichzeitig ist es auch das industrielle Agrarsystem, das an der Verbreitung von neuen Krankheiten nicht unbeteiligt ist. Durch die unersättliche Zerstörung von immer mehr Lebensraum, um diese Flächen durch den Anbau von Soja, Mais oder Palmöl in strukturleeren Monokulturen und unter intensivem Chemie- und Düngemitteleinsatz auszubeuten. Durch das Verdrängen von natürlichen Öko-Systemen sowie indigenen oder landlosen Bevölkerungsgruppen, durch die industrielle Massentierhaltung auf viel zu engem Raum und unter einem hohen Antibiotikaeinsatz, wird die Verbreitung von neuen Infektionen angefeuert. Kritische Stimmen mahnen schon seit Jahren vor dieser systemischen Unverantwortlichkeit (siehe hier hier und hier).

Die Agrarwende ist uns also weiter Herzensangelegenheit, auch in leidvollen und stürmischen Zeiten wie diesen. Trotz all der persönlichen, beruflichen, sozialen, gesundheitlichen, gesellschaftlichen und medizinischen Herausforderungen, vor denen wir alle stehen, wollen wir dabei auch die Hoffnung nicht verlieren. Lasst uns den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruch, der uns noch lange Zeit beschäftigen wird, als Chance begreifen, vieles neu auszuhandeln und die Welt während und nach Corona gemeinsam zu einer besseren zu gestalten!

Um dem guten Leben und guten Essen für alle einen kleinen Schritt näher zu kommen und euch weiterhin mit vielen inspirierenden, motivierenden und ehrlichen Einblicken in die Landwirtschaft zu versorgen, haben wir uns ein eigenes Online-Mitmach-Format ausgedacht. Wir werden hier und über unseren Newsletter die Stimmen, Berichte und Geschichten von und aus der Landwirtschaft im Umgang mit der aktuellen Situation veröffentlichen.

Schreibt uns als Menschen, die zum ersten Mal auf dem Spargelfeld stehen, schreibt als Höfe, die Lebensmittel an die Tafel geben, als Winzer, der eine neue Versand-Weinprobe entwickelt hat, als Lieblings-Restaurant, das nun einen Lieferdienst eingerichtet hat, als Erzeuger*innen, die aus Solidarität Produkte von Nachbarhöfen mitvermarkten, von innovativen Improvisationen, um auf dem eigenen Fenstersims leckere Tomaten großzuziehen…

Teilt diesen Aufruf mit euren Bauern und Bäuerinnen, Bäckerinnen und Imkern, Gärtnereien, Saatgutinitiativen, landwirtschaftlichen Projekten. Nicht nur Geschriebenes, sondern auch andere Formate wie Audio- und Videobeiträge sind willkommen. Schickt uns dazu eine Mail an info@aktion-agrar.de. So können wir uns auch in kritischen Zeiten Mut machen und dran bleiben!

Die Beiträge veröffentlichen wir auf dieser Seite.

Wir sind schon sehr gespannt und hoffen auf eure Unterstützung! Auf geht’s zur Agrarwende!

Eine vielfältige Landwirtschaft erzählt vielfältige Geschichten!

Schickt uns über dieses Formular eure Geschichten und schreibt, was euch in diesen Zeiten in Bezug auf Lebensmittelerzeugung, -verarbeitung und -konsum bewegt:

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    Was in diesen Zeiten bewegt...