
Protestaktion mit Booten am „Frischezentrum“ Amazons
Am heutigen Freitag spannten Aktive von Aktion Agrar ein großes Banner an der Kaimauer des Borsighafes in Berlin-Reinickendorf auf, hinter der Amazon das erste Logistikzentrum für seinen Lebensmittellieferdienst Amazon fresh unterhält. Mit zwei Schlauchbooten und einem weiterem Banner am Ufer setzten wir ein Zeichen, dass Amazon in unseren Kühlschränken nichts verloren hat und kein guter Partner für Bäuerinnen und Bauern ist. Vor einem halben Jahr war Amazon auch in Deutschland ins Geschäft mit frischen Lebensmitteln eingestiegen. Bisher beschränkt sich das Angebot auf Berlin, Potsdam, Hamburg und München.
Wie bereits bekannt, ist der Konzern eine Datenkrake, verletzt massiv die Rechte seiner Mitarbeiter*innen und spart mit Steuertricks Milliarden. So verschafft er sich unfaire Vorteile und ruiniert Wettbewerber und vermeintliche Partner. Mit billigeren Produkten und mit Hilfe von Algorithmen zur Preisbildung hat der Konzern viele Verkäufer auf seiner eigenen Plattform in die Knie gezwungen. Der Konzern entfaltet seine Macht sowohl als Händler als auch als Betreiber der wichtigsten Onlinemarktplätze.
Wir werden nicht still zusehen, bis Amazon diese wertvollen Alternativen an die Wand drängt.
Hinzu kommt, das das Konzept die Lebensmittelverschwendung anheizt. Essensretter aus Berlin, die bei Supermärkten nicht verkaufte Ware abholen und weitergeben, hatten Aktion Agrar berichtet, dass bei Basic seit dem Einstieg in das Amazon fresh-Konzept massiv mehr Lebensmittel weggeworfen werden.
Deshalb sammelt die Kampagne „Essen ohne Amazon“ persönliche Erklärungen von Menschen, die keine Lebensmittel über Amazon beziehen wollen und fordert auch von der neuen Bundesregierung, die Konzernmacht im Lebensmitteleinzelhandel und die der größten Internet-Konzerne einzuschränken, regionale Direktvermarktung weiterzuentwickelt und zu fördern.