Schmidt’s Exportkaravane zieht in den Iran, verliert aber an Zuspruch

Kurz vor der Agrarministerkonferenz, die über mögliche Auswege aus der Michkrise beraten soll, ist Agrarminister Schmidt Anfang dieser Woche in den Iran gereist um die dortigen Märkte für deutsche Exportprodukte, unter anderem auch billiges Milchpulver, zu öffnen. Das zeigt vorallem, dass obwohl der Widerstand gegen ihre Exportpolitik immer größer wird, die Bundesregierung noch nicht zum Umdenken bereit ist.

Gleichzeitung hat die heutige Agrarministerkonferenz aus Bund und Ländern eine Mengenreduzierung von staatlicher Seite zumindest angedroht. Schmidt bekam den Auftrag von seinen Länderkolleg*innen die Möglichkeiten für eine europaweite Mengenbegrenzung bei der EU zu prüfen. Wenn die Markteilnehmer*innen keine freiwilligen Maßnahmen ergreifen, soll diese Option ab Sommer genutzt werden.

Allerdings zeigt schon die Zusammensetzung des Reisekaders nach Teheran, dass der Minister in den letzten Monaten nichts dazu gelernt hat. Ihn begleiteten Vertreter der stark exportorientierten Verbände und Genossenschaften wie des Deutschen Raiffeisenverbandes, des Deutschen Bauernverbandes, der Deutschen Rinderzüchter sowie der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft.

Obwohl in Persien der Milchkonsum weit unterhalb dessen anderer Industrieländern liegt, ist den Menschen in der dortigen Landwirtschaft eine Milchpreiskrise schmerzlich bekannt. 2012 standen bis zu einem Drittel der bestehenden Milchviehbetriebe vor dem Aus. Die Kosten für importiertes Futter lagen hoch, der Abnahmepreis der lokalen Molkereien konnte sie bei weitem nicht decken. Mit den Billigimporten von Milchpulver aus Australien, China und Indien konnten viele der iranischen Milchviehbetriebe nicht mithalten.

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Leonie Dorn

Vergisst beim Anblick von Klatschmohn all ihre Sorgen und trauert Jon Stewart immer noch nach.

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