Umweltministerium kämpft gegen die dunkle Seite der Mast

In einem neuen Gesetzespaket zur Steuerung der Tierhaltung, welches Umweltministerin Hendricks gestern in Berlin vorstellte, sind schärfere Regelung für den Neubau von Mastanlagen geplant, sowie mehr Einfluss der Kommunen auf die Bauvorhaben. Anlagen ab 1.500 Schweinen, 600 Rinder, 30.000 Geflügel oder 15.000 Legehennen sollen künftig einen Bebauungsplan benötigen, und würden damit ihr landwirtschaftliches Privileg verlieren. Ab dieser Größe benötigen Betriebe bereits eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Auch das Gesetz hierzu möchte Hendricks verschärfen: die Prüfung soll künftig nicht mehr durch ein Aufteilen der Anlage in mehrere kleine Ställe umgangen werden können. Verbessert werden sollen auch die Auflagen zur Fütterung, zu Staub- und Geruchsemissionen und dem Ausbringen von Gülle, Dünger und Mist.

Kritik hagelte es bereits vom Deutschen Bauernverband. Das Landwirtschaftsministerium zeigte sich skeptisch. Unterstützung bekam Hendricks von den Grünen sowie einigen Bio-Verbänden. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, BUND, EuroNatur, Deutscher Tierschutzbund und NEULAND forderten zusätzliche Verschärfungen im Tierschutzrecht, um den Bau von neuen Anlagen zu verhindern.

Mit den Kampagnen „Die Dunkle Seite der Mast“ und „Tierfabriken den Gülle-Hahn zudrehen!“ setzt sich Aktion Agrar für einen besseren Tierschutz, flächengebundene Tierhaltung und gegen Tierfabriken ein. Solche Mastanlagen bieten keine Perspektiven außer Dumpingpreise und Billigexporte. Wir müssen sie auf dem Weg zur Agrarwende schnellstens hinter uns lassen.

 


Bild: Straathof-Mastanlage in Wadelsdorf

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Leonie Dorn

Vergisst beim Anblick von Klatschmohn all ihre Sorgen und trauert Jon Stewart immer noch nach.

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