Von wegen Agrarwende…

Auf europäischer Ebene ist der Schwung der Bewegung für die Agrarwende noch nicht angekommen. Drei Schlaglichter einer Aktion-Agrar-Brüssel-Reise in der ersten Mai-Woche:

Nach der GAP ist vor der GAP. Die Gemeinsame Agrarpolitik ist Dauerthema in Brüssel. Unter dem Stichwort „Vereinfachung“ diskutiert sie der Argarausschuss zur Zeit. . Etliche Abgeordnete verstehen darunter vor allem eine weitere Verwässerung des von ihnen gehassten Greenings und hätten am liebsten keine Kontrollen mehr, ob die Angaben der Höfe mit den Anforderungen zusammenpassen.

Mit Tierarzneimitteln und vor allem Antibiotika in der Tierhaltung befasst sich der Umweltausschuss des EU Parlaments. In den letzten Jahren ist die Problematik der antibiotikaresistenten Bakterien rasant gestiegen und zu einem ernsten Problem für die Humanmedizin geworden. Ein Grund dafür ist der hohe Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung. Diskutiert werden verschiedene Ansätze – von der Vergabepraxis durch Veterinäre bis hin zu einer eigenen Arzneimittel-Behörde der EU.

TTIP – das Transatlantische Handelsabkommen ist in aller Munde. Mittlerweile haben die Abgeordneten Zugang zu den Verhandlungsdokumenten, allerdings nur zu denen der Europäischen Seite und das nur unter strengster Geheimhaltungspflicht. Tenor im Agrar- und auch im Umweltausschuss ist leider noch sehr unkritisch. Hier scheint es, als würde lieber die geheimen Verhandlungen abgewartet, als vor den möglichen Gefahren zu warnen.

Wer die Situation der Landwirt*innen hierzulande beeinflussen will, muss auch auf EU-Ebene mitreden. Wir werden also die Entwicklungen in Brüssel weiter im Auge behalten, berichten und Druck machen für eine bäuerliche Landwirtschaft – europaweit.

 

© Bild: Giampaolo Squarcina / CC

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Leonie Dorn

Vergisst beim Anblick von Klatschmohn all ihre Sorgen und trauert Jon Stewart immer noch nach.

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