Weihnachten ohne Amazon: Einkaufsstreik als alternative Marktforschung?

Zehn Weihnachtsmänner demonstrieren mit Schlitten und Geschenken vor dem Logistikzentrum Amazon FRA 1 in Bad Hersfeld: Aktion Agrar ruft Menschen dazu auf, beim eigenen Weihnachtseinkauf auf Amazon zu verzichten und sich mit Alternativen auseinander zu setzen. Darüber hinaus muss die Politik dem Online-Riesen Grenzen setzen.

„Amazons Weihnachtsgeschäft kommt uns alle teuer zu stehen“, sagt Jutta Sundermann von Aktion Agrar, „Amazon wertet enorme Datenmengen über seine Kund*innen aus und schlägt daraus Profit. Die Beschäftigen in den Logistikzentren werden unglaublich gehetzt und bekommen keine fairen Tarifverträge. Die EU-Kommission schätzt, dass Amazon in Europa allein 2017 wieder 250 Millionen Euro Steuern zu wenig zahlt. Und jetzt hat der Konzern unser Essen ins Visier genommen. Wir liefern ihm kostenlos eine alternative Markforschung: Der Onlineriese ist in unseren Kühlschränken nicht willkommen und soll Amazon fresh einstellen, bevor es weiteren Schaden anrichtet!“

Aktion Agrar warnt aufgrund des neuen Lebensmittel-Lieferdienstes Amazon fresh vor einer Gefährdung der bäuerlichen Landwirtschaft. Bisher gibt es diesen Lieferdienst zwar erst in Berlin, Hamburg und München. Aber dort ist jetzt schon ein starker Anstieg der Lebensmittelverschwendung zu verzeichnen.Vor allem auf kleinere Lebensmittelhändler und auf die Bauernhöfe selbst wird der Druck zunehmen, doch auch die mit Amazon kooperierenden Firmen werden langfristig gesehen unter der Marktmacht des Konzerns leiden, der viele Regeln des Online-Marktes diktieren kann, wenn sich sein Geltungsbereich weiter ausdehnt. .
An der Aktion „Weihnachten ohne Amazon“ beteiligen sich bereits mehrere Hundert Menschen, die erklären, in diesem Jahr auf alternativen Wegen ihre Geschenke zu besorgen.

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Karen Schewina

Gärtnert gerne urban und findet alles mit Sahne besser als ohne Sahne.

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