
Land projected to be below annual flood level in 2050. Source: www.climatecentral.org
Vom 22.-24. März 2023 findet die Agrarminister:innenkonferenz unter dem Vorsitz von Schleswig-Holstein in Büsum statt. Der Ort an der Nordseeküste gehört zu dem Teil Deutschlands, der durch die Klimakatastrophe bald zu den von Überschwemmung sehr bedrohten Gebieten gehören wird.
Unterschreibe jetzt unseren Appell an die Agrarminister:innen:
Offener Brief an die Agrarministerkonferenz:
Wir fordern Sie am Fuße des Büsumer Leuchtturms auf:
Leiten Sie die Agrar- und Ernährungswende ein!
An die Staatssekretär:innen des Bundesagrarministeriums und des Landesagrarministeriums in Schleswig-Holstein mit dem Vorsitz der AMK
Sehr geehrte Damen und Herren,
sie eröffnen am 22. März die Agrarminister:innenkonferenz in diesem Frühjahr. Sie haben mit Büsum einen Tagungsort mit besonderer Bedeutung gewählt: Nach den Prognosen der Klimaforscher des IPCC droht dem schönen Küstenort im Jahr 2050 die Überflutung.
Jedes Jahr wird es offensichtlicher: Weder das Klima noch die Biodiversität können warten bis es gerade keine anderen Krisen gibt, die dringend zu bewältigen sind.
Weniger Nutztiere – weniger Klimakatastrophe
Die Tierhaltung ist samt vor- und nachgelagerter Industrie mit Abstand für die meisten Treibhausgase aus der Landwirtschaft und Ernährungsbranche verantwortlich. Mindestens eine Halbierung der Tierzahlen ist für die Zukunft von Büsum und die Vermeidung der Klimakatastrophe geboten.
Es braucht eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung für dieses Ziel, damit wir auch 2050 noch viele vielfältige Bauernhöfe haben, auf denen Menschen faire Preise für ihre gute Arbeit bekommen. Die aktuell geführten Diskussionen über mehr Tierwohl und mehr Transparenz sowie über die Haltungsbedingungen und Herkünfte können hier einen wichtigen Beitrag leisten, sind aber nicht ausreichend.
Wir fordern konkret:
* Setzen Sie sich ein für handels- und ordnungspolitische Maßnahmen, damit kein Billigfleisch aus anderen Ländern importiert wird.
* Sorgen Sie dafür, dass Futtermittelimporte aus Süd- und Nordamerika stoppen und die bereits beschlossene Eiweißstrategie konsequent umgesetzt wird.
* Schaffen Sie Regeln für Fleisch-, Lebensmittel- und Handelskonzerne, die bislang darauf setzen können, dass die Gesellschaft die Kosten für die von ihnen verantwortete Umweltbelastung trägt und über die Verletzung von Arbeitnehmer:innen- und Menschenrechten hinweg sieht.
* Fördern Sie Produkte und Produktionsweisen, die dem Klima nützen, denn es braucht auch weitreichende Änderungen der Konsumgewohnheiten. Setzen Sie sich dafür ein, dass klima- (und meist auch zugleich gesundheits-)schädliche Produkte nicht länger durch eine vergünstigte Mehrwertsteuer billiger gemacht und von Supermärkten als Schnäppchen beworben werden.